2022 war ein sehr herausforderndes Jahr, geprägt von Krieg und einer Teuerung, wie es sie den 1970er Jahren nicht mehr gegeben hat. Das ging natürlich am Aktienmarkt nicht spurlos vorüber und verbilligte die Kurse von Aktien und Anleihen deutlich.
Inzwischen scheint es, als hätte der Markt den andauernden Krieg in der Ukraine mehr oder weniger „eingepreist“ und auch die Notenbanken haben begonnen, die Inflation mit Zinserhöhungen zu bekämpfen und die hohe Teuerung in den Griff zu bekommen, um in weiterer Folge auch die Kapitalmärkte zu beruhigen.
Die ersten Wochen des Jahres sind an den Aktienmärkten durchwegs positiv verlaufen, dies lässt aber ehrlich gesagt keine Schlüsse auf das gesamte Jahr zu. Die Hoffnung, dass nach einem schlechten Jahr auch wieder ein gutes folgen müsste ist zwar angebracht, aber im Moment reine Spekulation und gleicht dem Blick in die berühmte Glaskugel.
Anlegerinnen und Anlegern muss auch 2023 bewusst sein, dass es immer zu kurzfristigen Schwankungen an den Kapitalmärkten kommen kann. Deswegen ist ein langfristiger Anlagehorizont grundsätzlich wichtig – im Idealfall sollten das zehn Jahre oder mehr sein, denn dann kann man mit seinem Portfolio auch größere Schwankungen über die Gesamtlaufzeit wieder ausgleichen.
Leider gibt es DEN idealen Zeitpunkt für den Einstieg an der Börse nicht. Selbst erfahrene Portfoliomanager wagen hier keine konkreten Aussagen. Für Anlegerinnen und Anleger, die langfristig Vermögen aufbauen wollen und einen langen Atem haben, kann sich der Einstieg aber immer lohnen. Gerade wenn die Aktienkurse sich auf niedrigem Niveau befinden, kann das eine Chance sein, jetzt von gefallenen Kursen zu profitieren und Anteile an erfolgreichen Unternehmen günstig zu erwerben.
Gerade für Einsteiger gilt es nicht nur 2023 zwei Dinge zu beachten: Erstens sollten sie ihre Anlage möglichst breit streuen, also nicht auf ein einzelnes Unternehmen oder nur eine einzelne Branche setzen. Denn je breiter das Investment ist, desto weniger anfällig ist es für Schwankungen. Läuft ein Unternehmen oder eine Branche schlecht, kann das gut durch die anderen Investments ausgeglichen werden. Am einfachsten gelingt diese Streuung mit aktiv oder passiv gemanagten Fonds. Beides gibt es mit weltweiter Streuung (z.B. MSCI World). Passiv gemanagte Fonds wie ETFs (Exchange Traded Funds) haben dabei aber in der Regel einen deutlichen Kostenvorteil.
Zweitens sollten Neueinsteiger nicht gleich mit den gesamten Ersparnissen einsteigen. Das eingesetzte Kapital sollte auch über einen längeren Zeitraum möglichst nicht benötigt werden, sondern in Ruhe arbeiten können. Mit Aktienanlagen (auch in Aktienfonds) soll man einen langfristigen Plan verfolgen. Das Kapital sollte möglichst nicht mit Verlusten aus der Veranlagung entnommen werden. Kann oder will man keine größere Summe aufbringen, bietet sich ein Sparplan an, bei dem man monatlich mit kleineren Raten kostengünstig und breit gestreut investieren kann.
Schon der berühmte Investor Warren Buffet hat gesagt: „Investiere niemals in ein Unternehmen, dessen Geschäft du nicht verstehst.“ Sollte man also sein Investment nicht breit streuen sondern gezielt einsetzen wollen, dann nur, wenn man diese Unternehmen und deren Geschäftsmodell auch gut versteht. Sonst merkt man zu spät wenn es schlecht darum steht und muss dann große Verluste hinnehmen. Man sollte auch die Finger von „Geheimtipps“ oder vermeintlich sicheren „Strategien“ lassen, die sehr hohe Gewinne ohne Risiko versprechen. Eine Börsenregel gilt natürlich auch 2023: Hohe Gewinne ohne Risiko gibt es nicht. An den Börsen gibt es nichts geschenkt und sehr hohe Gewinne sind natürlich möglich, aber in der Regel auch mit einem entsprechend hohen Risiko behaftet.
Mit einer gut überlegten, breit gestreuten und langfristigen Wertpapieranlage ist man auch 2023 gut beraten. Denn die Alternativen zur Anlage in Wertpapiere sind nicht besonders groß, selbst wenn die Sparzinsen wieder am Steigen sind, sorgen Sparkonten derzeit aufgrund der noch immer hohen Inflation für einen Kaufkraftverlust.
Gerne beraten Sie hier die Salzburger Finanzdienstleisterinnen und Finanzdienstleister.
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